Monitoring der Armutspolitik: Familienarmut im Fokus

Ein zentraler Grund für die hohe Armutsbetroffenheit von Familien in der Schweiz sind die hohen Kinderkosten: Diese betragen zwischen 11‘000 CHF jährlich für eine Zweielternfamilie und 14‘500 für eine Einelternfamilie pro Kind. Hinzu kommen die indirekten Kosten, wenn aufgrund der Betreuungs- und Erziehungsarbeit die Erwerbstätigkeit reduziert wird (vgl. Medienmitteilung, 20.10.2015).

Keine systematische Armutsprävention in den Kantonen

Die Analyse der kantonalen Familienpolitik zeigt, dass diese bis anhin wenig oder gar nicht als Instrument der Armutsbekämpfung verstanden wird. Mit Bern verfügt heute nur ein einziger Kanton über ein strategisches Dokument zur Familienpolitik aus Armutsperspektive. Obwohl die meisten Kantone zwar Massnahmen zur Bekämpfung der Familienarmut kennen, gehen sie diese nicht systematisch an.

Die Ursache von Armut bekämpfen

Grosse Ablehnung erfährt die Armutspolitik auf Bundesebene, die die Verantwortung an die Sozialhilfe und somit an die Kantone delegiert. Caritas Schweiz fordert den Bund auf, Investitionen zu tätigen, um die Ursache der Familienarmut zu bekämpfen. Als zentrales Mittel werden dabei die Ergänzungsleistungen für Familien genannt.