Rückblick auf die nationale Fachtagung frühe Kindheit 2019

Die Tagung wurde im Rahmen des interdisziplinären Dialog- und Informationsprojekts zur frühen Kindheit durchgeführt, welches vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem Staatssekretariat für Migration (SEM), dem Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) und der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt wird. Dazu brachte sie Fachpersonen aus der Praxis, der Wissenschaft, der Verwaltung und der Politik zusammen, damit diese ihre Erfahrungen austauschen, die Zusammenarbeit stärken und mehr Synergien schaffen können.

Der erste Teil der Fachtagung umfasste Referate, die einen Bezug zur Wissenschaft, zur Praxis und zu den Erfahrungen auf kommunaler und kantonaler Ebene herstellten. Simone Renner, stellvertretende Geschäftsführerin des Netzwerks Kinderbetreuung Schweiz, eröffnete die Fachtagung und stellte sie in den Kontext der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Im Vorwort unterstrich Andrea Arz de Falco, Vizedirektorin des BAG und Leiterin des Direktionsbereichs Öffentliche Gesundheit die Bedeutung der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung auf die Chancengleichheit aller Kinder.

Den wissenschaftlichen Bezug stellte Prof. Dr. Claudia Meier Magistretti, Professorin an der Hochschule Luzern, her. In ihrem Referat präsentierte sie Erkenntnisse zu ihrer mitverfassten deutschsprachigen AFFis-Studie: ‘Angebote der Frühen Förderung in Schweizer Städten’. In der Studie wird der Nutzen und die Bedürfnisse der Eltern bei der frühen Förderung von Kleinkindern untersucht. Von Erfahrungen aus der Praxis berichteten Dr. Rebekka Sieber des Vereins Familienbegleitung und Dr. Elisabeth Kurt des Vereins Familystart. Das Ziel des Vereins Familienbegleitung ist es, die Erziehungskompetenzen der Eltern von kleinen Kindern (0-7 Jahre) zu fördern. Familystart vermittelt Hebammen und stellt die qualitativ gute Hebammenbetreuung von Familien in den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft sicher. Aus kommunaler und kantonaler Perspektive berichteten Susan Wiederkehr, Leiterin des Fachbereichs Familien & Freiwilligenarbeit der Gemeinde Wallisellen und Valérie Berset, Leiterin des Amts für Kinderbetreuung im Kanton Waadt. Wiederkehr stellte den Familienraum der Gemeinde Wallisellen vor, in welchem alle Frühförderangebote der Gemeinde unter einem Dach vereinigt werden. Berset erläuterte das Waadtländer Modell zur frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE), welches national eine Vorbildrolle einnimmt.

An der Poster-Ausstellung luden Infostände zu Projekten und Angeboten zum Austausch und Vernetzen ein. 16 Organisationen stellten dazu ihre vielversprechenden Ansätze vor, mit welchen Kinder aus geforderten Familien erreicht und ein Aufwachsen mit gerechten Chancen ab Geburt gefördert wird.

Im letzten Teil der Fachtagung folgte eine Podiumsdiskussion. Unter der Leitung von Dominik Büchel diskutierten Tindaro Ferraro (Chef der Sektion Integrationsförderung im Staatssekretariat für Migration), Marco Galli (Leiter des Amtes für Unterstützung von Institutionen und Aktivitäten für Familien und Jugendliche des Kantons Tessin), Cédric Némitz (Gemeinderat, Direktor Bildung, Kultur & Sport der Stadt Biel) und Erika Dähler (Vorstandsmitglied Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz, Co-Geschäftsführerin von a:primo), wie die Erkenntnisse der Fachtagung in die nötigen Rahmenbedingungen auf kommunaler, kantonaler und auf Bundesebene umgewandelt und verankert werden können. Das Schlusswort ergriff Reto Wiesli (Geschäftsführer des Netzwerks Kinderbetreuung Schweiz), der die Highlights der Fachtagung hervorhob, auf die wichtige Rolle der Zivilgesellschaft im Bereich der frühen Kindheit hinwies und alle Akteure zum gemeinsamen Engagement aufrief.

Zum ausführlichen Tagungsbericht

Foliensatz der Fachtagung zum Herunterladen:

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